Mit „Wege aus der Depression“ ist eine Ausstellung überschrieben, die derzeit in der Werner-von-Siemens-Berufsschule in der Badstraße in Cham zu sehen ist.
Damit will die Schule in Zusammenarbeit mit der psychosozialen Arbeitsgemeinschaft -Wege aus der Depression- für Menschen aufzeigen, die von einer psychischen Erkrankung betroffen sind, sowie auf die vielen Hilfsangebote hinweisen.
In Anwesenheit von Wolfgang Rießelmann vom Sozialdienst des Gesundheitsamtes, Schulpsychologin Franziska Urban, Dipl. Sozial Pädagogin Petra Hierl und Bettina Mühlbauer, der Ansprechpartnerin für Inklusion an der Schule, eröffnete Schulleiter Siegfried Zistler die Ausstellung, welche bis 6. April im Erdgeschoss der Schule zu sehen ist.
Aktuell sind 20 Bilder von Betroffenen und Angehörigen zu sehen, welche die „Wege aus der Depression“ aufzeigen. Die Kunstwerke laden zu Gedankenaustausch und Diskussion ein. Die Künstler, selbst Betroffene oder Angehörige, teilen mit ihren Werken ihre eigenen Erfahrungen und Perspektiven auf die Erkrankung mit. Gleichzeitig machen sie mit den selbstgeschriebenen Begleittexten auch anderen Mut, sich auf ihren eigenen Weg aus der Depression zu machen. Siegfried Zistler wies darauf hin, dass in Deutschland allein jedes Jahr rund 5,3 Millionen Menschen, also jeder 15. an der behandlungsbedürftigen Depression erkrankt. „Eine Depression im medizinischen Sinn muss deutlich unterschieden werden von depressiven Verstimmungen, die jeder kennt und die zum Leben dazugehören“, betont Wolfgang Rießelmann.
Um von einer echten Depression zu sprechen, müssen mehrere Krankheitszeichen über mindestens zwei Wochen vorliegen. Dazu zählen eine gedrückte Stimmung, Interessen- und Freudlosigkeit, ein permanentes Erschöpfungsgefühl, die Neigung zu Schuldgefühlen, hartnäckige Schlaf- und Appetitstörungen und das Gefühl der Ausweglosigkeit. Despression ist jedoch mit ärztlicher Hilfe gut behandelbar. Grundsätzlich ist der Hausarzt der erste Ansprechpartner.
Die Berufsschule nehme die Erkrankung von Schülern sehr ernst und biete hierfür mehrere Ansprechpartner und Hilfen an, erklärte der Schulleiter. Sozialarbeit an der Berufsschule diene als Schnittstelle zwischen Jugendlichen, Elternhaus, Schule und Ausbildungsbetrieb. Einhellig waren alle der Meinung, das durch die Pandemie mit ihren Problemen wie Lockdown und Kontaktbeschränkungen sowie die aktuellen Kriegswirren mit Existenzängsten eine Zunahme der Depression fördert.